Material Design von Google – das einflussreichste Design System

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- Bei Material Design handelt es sich um das 2014 eingeführte Design System von Google.
- Seinen Namen erhielt das Design System deshalb, weil es sich an Prinzipien der realen Welt orientiert.
- Material Design kann als open-source Design System von jedem genutzt werden.
Bei Googles Material Design handelt es sich um die einflussreichste Designsprache. Seit ihrer Einführung im Jahr 2014 stellt sie die Grundlage für viele Anwendungen und Design Systeme dar.
In diesem Beitrag erfährst Du, auf welchen Grundlagen Material Design aufbaut, welche Ziele damit verfolgt werden, aus welchen Komponenten es besteht und wie Du Material Design nutzen kannst.
Grundlagen von Googles Material Design
Material Design basiert auf Materialien und physikalischen Gesetzen der realen Welt. So wurde im Rahmen von Material Design ein dreidimensionaler digitaler Raum geschaffen, in dem beispielsweise auch Schatten eingesetzt werden, um analoge physikalische Gegebenheiten abzubilden.
Damit dies fehlerfrei umgesetzt werden konnte, wurde während der Entwicklung von Material Design beispielsweise auch mit Prototypen aus Papier gearbeitet. So konnte man beobachten, wie sich der Prototyp etwa bezüglich Bewegung und Schatten verhält und dies in die neue Designsprache implementieren.
Die Ziele von Material Design
Einerseits sollte durch Material Design ein System geschaffen werden, mit dem über verschiedene Plattformen und Geräte hinweg konsistente und responsive Anwendungen entwickelt werden können.
Gleichzeitig stand aber auch die User Experience im Fokus. Durch Material Design sollten Anwendungen mit einer besseren Benutzerfreundlichkeit entstehen. Ein sehr großer Aspekt der UX, die durch Material Design verbessert werden soll, ist auch die Accessibility. Barrierefreiheit spielt eine große Rolle in Googles Material Design, sodass wirklich jeder auch Zugriff auf die Anwendung hat, die mit diesem Design System entwickelt werden.

Komponenten im Material Design
Wie in jedem Design System gibt es natürlich auch im Material Design klare Regeln und Vorgaben zur Verwendung der Designsprache – die Material Design Guidelines. Unter anderem werden darin Richtlinien zu folgenden Bereichen festgehalten:
Navigation
Im Material Design wird grundsätzlich zwischen drei Arten der Navigation unterschieden: Seitliche Navigation, Vorwärtsnavigation und Rückwärtsnavigation.
Auch zum Einsatz der Navigationsarten liefert Google verschiedene Erklärungen und Vorgaben.
Farben
Eine grundlegende Komponente der von Google entwickelten Designsprache stellt das Material Design Color System dar. Dieses liefert 19 Grundfarben in verschiedenen Abstufungen.
Bezüglich der Farbgebung wird im Material Design empfohlen, aus den 19 Grundfarben eine Primär- und eine Akzentfarbe zu wählen. So kann eine Benutzeroberfläche farblich optimal gestaltet werden.
Material Design umfasst auch Algorithmen zur Farbgebung. Mithilfe von diesen Algorithmen werden beispielsweise zu einer Grundfarbe fünf Komplementärfarben ermittelt, die sich dann im Entwicklungsprozess einsetzen lassen.

Typografie
Wie auch in anderen Design Systemen spielt die Typografie eine große Rolle im Material Design von Google. Hier wird idealerweise die Schriftart Roboto verwendet, die in 13 verschiedenen Schriftgrößen verfügbar ist.
Icons
Auch konkrete Icons werden von Material Design geliefert. Die bereitgestellten Icons lassen sich in Produkt-Icons, System-Icons und animierte Icons klassifizieren.

Animation
Im Material Design wird großen Wert auf den Einsatz von Animationen gelegt, da durch diesen das Interface lebendiger und dynamischer wirken kann.
Subtile Animationen, die dennoch ausdrucksstark und harmonisch wirken, stehen dabei im Fokus. Es wird versucht, verschiedene Bereiche und Elemente zu verbinden und in Beziehung zu setzen.
Dabei ist es jedoch wichtig, dass die Animationen nicht unnötig stark oder komplex werden, denn sie sollen den User unterstützen statt ihn zu stören.
Material Design nutzen
Da Material Design als open-source Design System öffentlich zugänglich ist, kann es von jeder Person genutzt werden.
Wenn Du Material Design für Deine Zwecke verwenden willst, solltest Du Dich in einem ersten Schritt genauer mit den Material Design Guidelines auseinandersetzen. So lernst Du Material Design kennen und verstehst, auf welchen Prinzipien die Designsprache basiert. Dann kannst Du nach diesen Prinzipien auch an Deiner Anwendung arbeiten.
Zudem macht es Sinn, mit einer vorgefertigten Komponentenbibliothek zu arbeiten. Als React-Komponentenbibliothek bietet sich etwa Material UI an. Diese basiert auf Material Design und liefert dir vollständige Komponenten wie Buttons, Icons, Accordions und viele mehr. So kannst Du diese direkt in Deine Anwendung implementieren.

Material Design – die Basis zahlreicher Anwendungen
Googles Material Design ist zweifelsohne die einflussreichste Designsprache der letzten Jahre. Seit ihrer Einführung stellt sie die Grundlage für zahlreiche Anwendungen und weitere Design Systeme dar.
Dadurch, dass Material Design auf Prinzipien und physikalischen Gesetzen der realen Welt basiert, bietet es einen dreidimensionalen digitalen Raum, in dem Konsistenz und Benutzerfreundlichkeit über verschiedenste Plattformen und Geräte hinweg gewährleistet werden können.
Durch die klaren Richtlinien, die die Material Design Guidelines liefern, können Entwickler die verschiedenen Komponenten wie Navigation, Farben, Typografie, Icons und Animationen optimal nutzen.
Dank seiner Open-Source-Natur ist Material Design von jedem nutzbar, wobei die Verwendung einer vorgefertigten Komponentenbibliothek wie Material UI den Entwicklungsprozess effizienter gestaltet.
Wer Material Design implementiert, kann also schnell und einfach hochwertige Anwendungen mit einer hervorragenden Benutzerfreundlichkeit entwickeln.
